Alles steht still

Im Auto sitzend auf der Autobahn Richtung Hamburg, im Stau stehend wie fast jeden Tag um diese Zeit, den Blick schweifen lassend über die Äcker, auf denen jetzt fast ausschließlich Getreide steht, statt Mais, Mais, Mais, wie die letzten Jahre, wegen des Ukraine-Kriegs, angeblich, weil Getreide jetzt teurer wird, die Windkraftanlagen wahrnehmend, deren Flügel sich nicht drehen, weil Windstille, den Blick abwendend zu der endlosen LKW-Kolonne rechts neben mir, ebenfalls still stehend, die Motoren laufen lassend, den Diesel verbrennend, der jetzt das doppelte kostet, als vor einem Vierteljahr noch, wegen des Ukraine-Kriegs, angeblich, ein Stückchen vorwärts fahrend, eine Rettungsgasse bildend, den Blick wieder auf die Flügel richtend, die sich nicht drehen, sich fragend, woher der Strom kommen wird, wenn es keine Kraftwerke mehr gibt, wenn Windstille ist, nach vorn blickend, an der Energiewende zweifelnd, den Stillstand betrachtend, im Auto sitzend, wie fast jeden Tag um diese Zeit.