Mit seiner Erkenntnis „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“, wußte schon König Salomo vor ca. 3000 Jahren seine Zeitgenoss:innen zu überraschen und so verwundert es nicht, dass auch die aktuelle globale Situation und ihre Stilblüten irgendwie an vergangenes erinnern. Seit jeher haben Menschen Heilswege ersonnen und versucht an den Mann/die Frau zu bringen – mal mit lieblichen Worten und oft mit schierer Gewalt.
Ein besonders schillerndes Beispiel kommt aus der Ecke der Religionen und hier im besonderen vom Christentum. Die Heilsbotschaft ist vielen von uns hinlänglich bekannt. Auch wenn religiöse Menschen weltweit in der Überzahl sind, gibt es doch ebenso eine Gruppe von Zweiflern oder auch Leugnern. Wir sehen also wieder eine Parallele zum gegenwärtigen Pandemiegeschehen – die Gesellschaft unterteilt sich in die Mehrzahl der Befürworter und die Minorität der Gegner (der Maßnahmen). Um bei dem Beispiel der christlichen Religion zu bleiben, stellen wir fest, dass die Heilsbotschaft (Es gibt einen Gott und wer nicht an ihn glaubt, wird in der Hölle schmoren) von der Mehrheit anerkannt wird. Durch unsere Sozialisation werden wir im christlichen Abendland in diese Richtung geframt. Einer Minderheit ist das egal oder sie bezweifelt stark, dass die christlichen Dogmen der Wirklichkeit entsprechen.
Und nun zum Tee. Der britische Philosoph Bertrand Russell (1872–1970) befasst sich in einem Artikel mit der Überschrift „Is There a god?“ mit der Frage der Beweislast der Behauptenden. Es heißt dort:
„Viele Orthodoxe tun so, als ob es Aufgabe der Skeptiker wäre, die vorgegebenen Dogmen zu widerlegen, anstatt die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler. Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, die auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun daherginge und sagte, da meine Behauptung nicht zu widerlegen sei, sei es eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, diese anzuzweifeln, dann könnte man zu Recht annehmen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Normverletzung werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen.“[2]
(Quelle: de.wikipedia.org)
Na, dämmert’s? Wir sehen, wohin diese Argumentation führt. Das Narrativ von der bedrohlichen Krankheit und der Impfung als einzig seeligmachendem Heilsweg muß nicht von denen widerlegt werden, die daran zweifeln, sondern von denen bewiesen werden, die mit diesen Behauptungen die Medien fluten und gewaltige Umsätze generieren. Bis jetzt sind die Beweise schuldig geblieben. Eher das Gegenteil ist der Fall.